Hersteller von Erdwärmekomponenten und Zubehör
Nischenproduktion in Gera mit viel Erfolg

Nischenproduktion in Gera mit viel Erfolg

Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee hat am Mittwoch das Geraer Unternehmen Terra Calidus besucht.
 

Geschäftsführerin Annett Weber und Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee in der Produktion. Foto: Peter Michaelis
 
Gera. Beim IHK-Empfang im Oktober 2018 hatte man sich getroffen und den Kontakt geknüpft. Gestern nun besuchte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) das Geraer Unternehmen TerraCalidus. "Es ist hoch interessant, weil hier ein sehr innovatives und patentiertes Verfahren angewendet wird, weil die Exportquote insbesondere ins europäische Ausland extrem hoch und damit beispielhaft für Thüringen ist. Und natürlich ist es ein Arbeitgeber, der Arbeitsplätze schafft", so der Minister.

Abnehmer selbst in Australien


Die Terra Calidus GmbH ist ein Hersteller und Systemlieferant für Erdwärmekomponenten und Zubehör. Auf Kunststoffverteilerschächte und Verteiler für den Geothermiebereich spezialisiert, ist er deutschlandweit und ebenso in der Schweiz Marktführer. Darüber hinaus liefert er in den skandinavischen Raum, in viele europäische Länder und selbst nach Australien. Abnehmer seiner Produkte sind Bohrfirmen, Heizungsbaufirmen und der Großhandel.
"Mit unseren Nischenprodukten bieten wir vorwiegend Sonderlösungen. Für große Kunden wie beispielweise Krankenhäuser, die auf Erdwärme umrüsten, übernehmen wir die Planungen in Zusammenarbeit mit Ingenieurbüros. Und auch wer in Gera und Umgebung Erdwärme und dafür einen Schacht nutzt, hat ihn in der Regel von uns", berichtet die geschäftsführende Gesellschafterin Annett Weber. Bei allem sind Kundenwünsche kein Problem für Terra Calidus. "Wir beliefern beispielweise den Erdwärmespezialisten Rohn & Co. GmbH in Paitzdorf mit ausschließlich roten Schächten. Ein anderer bekommt per Rahmenvertrag türkisfarbene, weil sein Logo in dieser Farbe gehalten ist. Und die größe deutsche Bohrfirma mit Sitz in Süddeutschland, Baugrund Süd, bezieht über uns grüne Schächte", so Weber.
Im vorigen Jahr erwirtschaftete das Gerarer Unternehmen einen Umsatz von fünf Millionen Euro. 23 Mitarbeiter sind derzeit beschäftigt, zusätzlich drei kommen zudem von der Lebenshilfe und haben in der Firma dauerhaft eine Perspektive gefunden.
Der Geothermie in Deutschland befindet sich weiter im Wachstum. "Mittlerweile gibt es Förderungen für Wärmepumpen und das schlägt sich auch auf die Nachfrage nieder", so Weber. Überstunden sind trotzdem für die Mitarbeiter ein Fremdwort. "Es funktioniert auch ohne. Ich fange gar nicht damit an, sondern stelle dafür lieber jemanden ein", versichert die Chefin, die ursprünglich aus der Bohrbranche kommt und zusammen mit einem Baustoffingenieur auch schon ein Fertiggemisch zur Verpressung der Sondenbohrung entwickelt und patentieren lassen hat. Apropos Arbeitskräfte: Hier verfolgt Annett Weber ein spezielles, erfolgreiches Konzept: Zuallererst müssen diese ins Team passen, fachlich lässt sich vieles lernen.
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Quelle: OTZ, 10.01.2019, Christiane Kneisel