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Nachgehakt: Was tut sich an der Schössersmühle im Eisenberger Mühltal?

Nachgehackt: Was tut sich an der Schössersmühle im Eisenberger Mühltal?

Künftig soll es wieder eine Gaststätte mit Pension geben.


Auf der Baustelle Schössersmühle im Eisenberger Mühltal: Annett Weber, Geschäftsführerin der in
Gera ansässiegen Firma Terra Calidus, als Bauherrrin mit ihrem Mann Markus Weber, der das
Baugeschehen leitet. Die alte Mühle soll wieder als Pension mit Gaststube und einer Ferienwohnung
hergerichtet werden.

Foto: Angelika Munteanu

Eisenberg. Anzeigen an Behörden, anonyme Schreiben, auch an die Eisenberger OTZ-Redaktion, begleiten die Baustelle Schössersmühle im Eisenberger Mühltal. Aber es gibt auch Erwartungen bei vielen Eisenbergern, die loben, dass sich endlich etwas tut an dem lange brach liegenden einstigen Ferienobjekt. Und die hoffen, dass sie alsbald dort wieder Kaffee oder ein Bier trinken können.

Was also tut sich derzeit an der Schössersmühle? Unsere Redaktion ist der Frage nachgegangen.

„Mit Anzeigen haben wir fast täglich zu tun“, erklärte gestern mit Bedauern beim Ortstermin Annett Weber, beheimatet seit etlichen Jahren in Rauda und Geschäftsführerin der in Gera ansässigen Firma Terra Calidus. Das Unternehmen hatte im Jahr 2015 die Schössersmühle, zur DDR-Zeit Betriebsferienheim, vom vorherigen Eigentümer Frank Rymer erworben. In den Jahren darauf noch Nachbargrundstücke dazu.

„Wir bauen die Schössersmühle aus, damit sie so wie früher wieder als Pension und Gaststätte betrieben werden kann“, sagt Annett Weber. Aufwand und Auflagen für das Bauvorhaben, das vor knapp einem Jahr begonnen wurde, seien groß. Im alten Gewölbe, das von alter Holzverkleidung bis auf die Natursteinmauern befreit wurde, soll wieder eine Gaststube einziehen mit einer großen, teils überdachten Terrasse hinter dem Haus. Im ersten Obergeschoss sollen fünf Pensionszimmer entstehen, darüber eine große Ferienwohnung.

Im großen Stil wird auch im Außenbereich gebaut. Alte Bauten, die einst Ferienlager waren, wurden abgerissen. „Wenn die Abrissgebäude weg sind, macht es das Bild gleich schöner“, stellt Annett Weber fest. Vor dem Mühlengebäude sind ein Parkplatz, Fahrradstellplatz und ein Fahrweg für die Feuerwehr im Entstehen. Darunter eine große Löschwasserzisterne.

„Alles Auflagen, die wie bei einem Neubau zu erfüllen sind“, weiß die Bauherrin. Auch ein Spielplatz wird errichtet. Dafür soll eine Art Erdkegel aufgeschüttet werden mit Streuobstwiese auf einem terrassenförmigen Absatz und dem Spielplatz auf dem Plateau obendrauf.

„Der Spielplatz wird mit einer weichen Hecke eingefasst, der Zugang wird ausschließlich von der Gaststättenterrasse sein, so dass die Eltern ihre Kinder immer im Blick haben können“, erläutert Annett Weber, die mit ihrem Mann selbst fünf Kinder großgezogen hat.

Mit Thuja-Hecken sollen die Stellflächen für Autos und Fahrräder eingefasst werden. Zwischen dem Biotop mit Teich und Schilf hinter der Mühle und dem Lauf der Rauda hat die Gärtnerin bereits eine Benjeshecke angelegt und eine Reihe von Harlekin-Weiden und Kletterhortensien angepflanzt. Nistkästen wurden angebracht und ein Insektenhotel eingerichtet.

„Alles möglichst naturnah“, sagt Annett Weber. Und ihr Mann Markus Weber, der das Geschehen auf der Baustelle des Unternehmens leitet, weist darauf hin, dass in der Erde bereits die Kollektoren liegen für Erdwärmespeicher, die künftig die Energie für die Schössersmühle liefern sollen. Die Produktion von Erdwärme-Komponenten ist das Geschäftsfeld von Terra Calidus. Im Sommer nächsten Jahres sollen die Bauarbeiten beendet sein. Wer die Gaststätte mit Pension künftig betreiben wird, ist derzeit noch offen.

Die Behörden haben die Bauarbeiten im Blick – nicht nur wegen der Anzeigen. „Die im Bereich der Schössersmühle vorgefundenen baulichen Aktivitäten wurden durch das Landratsamt geprüft. Es wurde festgestellt, dass die Baumaßnahme mit der erteilten Baugenehmigung grundsätzlich übereinstimmt. Nur im Einzelfall sind nachträgliche Ergänzungen zu beantragen“, hatte das Landratsamt auf Zeitungsnachfrage mitgeteilt.

Auch der bei der Behörde des Kreises angezeigte Gebäudeabriss werde durch die Abfallbehörde begleitet. „Vorgenommene und nicht genehmigungsfähige Erdablagerungen müssen ordnungsgemäß beseitigt werden. Dieses Verfahren ist noch nicht abgeschlossen“, heißt es aus dem Landratsamt weiter. Die Erdablagerungen am Hang seien keine „neue Straße“, erklärt Annett Weber. Das Material werde gebraucht, um die Parkflächen vor der Mühle wieder zu verfüllen und den Hügel für die Streuobstwiese und den Spielplatz aufzuschütten. Auch gestern Nachmittag wieder waren Vertreter des Umweltamtes der Kreisverwaltung für Kontrollen im Rahmen des laufenden Verfahrens vor Ort.

Während der Bauarbeiten ist der Thüringenweg, der im Abschnitt Schössersmühle über Privatgelände führt, aus Sicherheitsgründen weiterhin gesperrt. Für Wanderer und Radfahrer steht alternativ der Fahrweg durch das Mühltal zur Verfügung.


Generalsanierung für die Schössersmühle im Eisenberger Mühltal

Die im Ursprung Jahrhunderte alte Schössersmühle im Eisenberger Mühltal wird derzeit rundum saniert. Eine Pension mit Gaststube und Ferienwohnung soll bis 2019 entstehen. Der Thüringen-Wanderweg ist dadurch für Radfahrer und Wanderer vorübergehend gesperrt.
 
Quelle: OTZ, Angelika Munteanu / 10.10.18